Sonntag, 13. Oktober 2013

Philips Sonicare AirFloss

Ich durfte erneut ein Philips-Produkt bei Für Sie Tester (Link)ausprobieren. Dieses war erneut ein Test, bei dem man für einen erheblich günstigeren Pfand das Gerät testen kann, um am Ende für den reduzierten Preis das Gerät zu behalten oder es gegen Erstattung des  Pfands am Ende des Testzeitraumes einfach zurückschicken kann.

Dieses Mal hat es sich um den Philips Sonicare AirFloss gehandelt, einem Gerät zur Zahnzwischenraumreinigung, das die Zahnseide ersetzt. In diesem Fall ist der UVP im Philips-Onlineshop 139,99 € (Philips Onlineshop) und der Pfand betrug 74,99 €. Da ich wirklich Schwierigkeiten mit der Reinigung meiner Zahnzwischenräume habe und normalerweise Interdentalbürsten und Zahnseide benutze und mein Partner ebenfalls Zahnseide benutzen sollte, war ich wirklich begeistert, dieses Gerät ausprobieren zu dürfen.



Reiseetui








Der AirFloss reinigt die Zahnzwischenräume mit einer Kombination aus Luftstößen und Mikrotröpfchen (Wasser oder Mundspülung). Wir haben ihn mit der Parodontax-Mundspülung verwendet, die dem Testpaket beilag. Diese soll helfen, Zahnfleischbluten zu vermindern. Ich fand es ein sehr frisches Gefühl und es hinterlässt den Eindruck, gründlicher zu reinigen, als nur mit Wasser.

Flüssigkeitsbehälter

Die Reinigung geht wesentlich schneller, als mit Bürsten oder Zahnseide, da man der Führungsspitze einfach nur von Zwischenraum zu Zwischenraum über die Zähne gleitet und auf den Auslöseknopf drücken muss oder den Knopf gedrückt halten kann, damit automatisch jede Sekunde ein Sprühstrahl ausgelöst wird. Somit ist man in maximal 30 Sekunden mit der Reinigung der Zwischenräume fertig.

Auslösetaste

Sehr positiv überrascht waren wir von der Akkuleistung. Laut Hersteller soll eine Aufladung für 2 Wochen bei zweimaliger täglicher Benutzung reichen. Wir haben jedoch nach der ersten 24-stündigen Aufladung bei der Inbetriebnahme 4 Wochen lang das Gerät nicht aufladen müssen, erst dann begann das Lämpchen am Handstück zu blinken.

Statusläpchen

Ladestation mit Halterung für Düsen










Leider gibt es ein paar Punkte, die eher negativ zu bewerten sind:

Zum einen sind die Sprühstöße sehr laut, beim ersten Ausprobieren bin ich richtig erschrocken, da es ein recht brutales Knallen ist, wenn man den Sprühstoß auslöst. Durch den hohen Druck wird auch eine ziemliche Sauerei veranstaltet, wenn man den Mund nicht so weit schließt, wie es eben geht und den Kopf tief über das Waschbecken hält, denn sonst wird alles mit Wassertröpfchen eingenebelt. Leider ist auch der Flüssigkeitsbehälter sehr klein, sodass er nur ganz knapp für die 2 Anwendungen ausreicht, wie der Hersteller angibt. Man ist ständig mit dem Auffüllen beschäftigt ist, weil man das Gerät nicht ohne Flüssigkeit betreiben darf.

Was jedoch das Wichtigste ist: Die Reinigungsleistung!
Wir waren zwar begeistert, wie schnell es geht, jedoch hatten wir nicht so richtig das Gefühl, das die Reinigungsleistung so effektiv ist, wie mit Interdentalbürsten oder Zahnseide, denn manchmal waren die Zahnzwischenräume wohl so eng, dass der Druck erst mit einem Zischen entweichen konnte, wenn man die Führungsspitze weggenommen hat. Hier war also dann gar nichts durch den Zwischenraum hindurch gedrungen. Kurz vor Ende des Projektes hatte ich einen Vorsorge-Termin bei meinem Zahnarzt, den ich dabei dann auf das Gerät ansprach und ihn um seine Meinung bat. Erstaunlicherweise kannte er das Gerät auch nur aus der Werbung und konnte mir generell nicht zu- oder abraten. Meine Zähne waren soweit in Ordnung und außer ein wenig Zahnstein gab es nichts zu beanstanden. Er gab jedoch zu bedenken, nachdem ich kurz das Gerät erläutert habe, dass er aus seiner Praxis und der professionellen Zahnreinigung ein Problem kenne, dass man sich mit druckerzeugenden Systemen eventuell Bakterien in das Gewebe drückt, wenn man nicht aufpasst, wie man es ansetzt. Er empfahl mir, Färbetabletten zu benutzen und so die Reinigungsleistung des AirFloss zu meinen Interdentalbrüsten zu überprüfen und danach dann zu entscheiden, ob das System für mich geeignet sei oder nicht.

Diesen Rat habe ich in die Tat umgesetzt und einen Härtetest angesetzt. Ich habe mir Färbetabletten aus der Apotheke geholt und nach dem Zähneputzen erst den AirFloss benutzt und anschließend die Färbetablette verwendet. Diese haben 2 Färbestufen, die einmal frische und zum anderen ältere Plaque-Beläge anzeigen. Beim AirFloss war ich sehr erstaunt, dass ich vorallem in den Zwischenräumen der unteren Frontzähnen, die recht schief stehen und enge Zwischenräume bilden, ältere Beläge hatte. Da ich über 4 Wochen lang nur den AirFloss verwendet hatte, hatte dieser also nie wirklich gründlich gereinigt. Am Tag danach verwendete ich meine herkömmlichen Interdentalbürsten und das Färbeergebnis war hier deutlich besser und das, nach nur einer Anwendung! Ich muss sagen, ich war wirklich enttäuscht! Sicherlich wir es an der Schiefstellung der Zähne liegen, aber grade darum muss ich ja auch so einen Aufwand bei der Reinigung betreiben, bei der ich mir Erleichterung durch den AirFloss erhofft hatte.

Mein Fazit aus diesem Test ist, dass wir das Gerät zurückgegeben haben. Für das Ergebnis ist der Preis, selbst mit dem großen Rabatt, einfach nicht gerechtfertigt. Möglich ist, dass man mit graden und gleichmäßigen Zwischenräumen, bessere Ergebnisse erzielt, aber ich kann es nicht für sehr enge und unregelmäßige Zwischenräume empfehlen. Schade, aber ich freue mich dennoch, dass ich beim Testen mitmachen durfte und meine eigenen Erfahrungen mit dem Gerät sammeln konnte!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen